Habitate aus Totholz und Weidenverflechtungen im Inselesee eingebracht
Die meisten stehenden Gewässer im Neckartal sind seit den 50er Jahren hauptsächlich zur Kiesgewinnung als Baggerseen entstanden. Zu dieser Zeit waren sicherlich ökonomische Aspekte wichtiger als ökologische. Zudem gab es noch nicht so viel Wissen über die Entwicklung und Alterung künstlicher Gewässer wie wir es heute haben. Deshalb zeichnen sich unsere Gewässer in erster Linie durch Strukturarmut aus. Natürlich wurden durch Hegemaßnahmen der Angelvereine in Zusammenarbeit mit Stadt, Land und Kreis viele Verbesserungen an unseren Gewässern erzielt, aber es gibt noch immer viel zu tun.
Aus diesem Grund hat der Anglerverein Petriheil Neckarhausen e.V. Habitate aus Totholz und Weidenverflechtungen in den Inselesee eingebracht. Gerade in den Wintermonaten, wenn die natürlichen Wasserpflanzen abgestorben sind, sieht es sonst sehr kahl im Wasser aus. Diese Habitate sollen Kleinfischen und anderen Wassertieren wie Amphibien Versteckmöglichkeiten bieten. Auch der Eisvogel liebt es, sich auf solchen hervorstehenden Hölzern niederzulassen. Im Frühling werden die Weidenstecklinge austreiben und Wurzeln bilden. Diese dienen dann verschiedenen Fischen als Laichmöglichkeit, und auch Insektenlarven und andere Kleinlebewesen lieben solche feinen Strukturen als Versteck und zur Nahrungssuche. Auch Wasservögel lieben das oberflächliche Totholz zum Nestbau. Bleibt nur zu hoffen, dass der Bieber über den Winter nicht alles abnagt, denn auch er liebt die dünnen saftigen Weidenäste.